Mittwoch, 31. März 2010

Thin Lizzy

Thin Lizzy hat mein Leben verändert!
Zum Glück.


1979 durfte ich mir zum Geburtstag von meiner älteren Schwester und deren noch älterem Freund Peter aussuchen, zu welchem Konzert sie mich mitnehmen.
Suzi Quatro oder Thin Lizzy.

Suzi kannte ich, fand ich mit meinen 14 Vorstadtjahren auch schon sehr revolutionär.
Thin Lizzy? Wer sollte das sein?
Aber, da Peter und seine Freunde, die großen Jungs, anscheinend Lizzy gut fanden, bin ich da hin.
Mein allererstes Konzert jemals. Offenbach Stadthalle. Der kleine wassn, der damals noch eher ein ??äh?? war, zwischen lauter langhaarigen biertrinkenden und kiffenden Kuttenträgern.
Keine Ahnung obs ne Vorband gab. Bestimmt, war damals in der HardRock-Szene Standard. Steht auch auf der Karte drauf. Cooler Name, Opening Act.


Ich kann mich aber an keine erinnern. Egal.

Aber dann, das Licht ging aus - und die Leute steil.
Und ich erst.
So ne Kraft hatte ich noch nie erlebt.
Brian Downey am Schlagzeug mit Double-Bassdrum und einem 10-Minuten Solo. Zwei Gitarristen mit dem ganz klassischen zweistimmigen Gitarren-Lizzy-Sound. Der eine war Scott Gorham, der andere zu diesem Zeitpunkt Gary Moore (lange bevor er Kuschelrock gründete). Der war so gut dass ich ne Zeit lang auch Gary Moore Fan war. Auf dem Video isses aber Brian Robertson, sein gelockter Vorgänger.

Und dann natürlich Phil Lynott. Am schwarzen Bass, aber die Scheinwerfer reflektierend. Wahnsinn!!!
Und sein Gesang und Posing.
Und die schwarze Lederhose.  Waaahnsinn!!!!!
Und dann die Songs erst.


Ein Jahr vorher brachten sie eine der besten LIVE-Platten ever heraus: "Live and Dangerous". Und direkt vor der Tournee "Black Rose - A rock legend".
Ich hab keine Ahnung wie viel hunderte von Konzerten ich seitdem erlebt (und manchmal auch gegeben) habe aber dieses ist bis heute das eindrucksvollste LIVE-Erlebnis, was ich jemals erleben durfte. Von den leider nur drei anderen Lizzy-Konzerten mal abgesehen.

Weshalb komme ich jetzt darauf?
Aus verschiedenen Gründen bin ich erst vor kurzem darauf gestoßen, dass Phil Lynott nach Thin Lizzy außer seinen zwei ganz okayen Soloplatten noch eine kleine Band hatte, Grand Slam. Die haben nur circa ein Jahr gehalten und ich habe damals nichts davon mitbekommen. Gab ja auch noch kein Internetz. Genau dort habe ich jetzt Studioaufnahmen von denen gefunden.
Tolle Sache das. Okay, hört sich ein bißchen wie die kleinen Thin Lizzy an, deshalb hat das wohl auch nicht funktioniert, sie haben noch nicht mal einen Plattenvertrag bekommen.

Aber bei diesen Aufnahmen gibt es einen Song den ich nie erwartet hätte: Gay Boys (link zu dem Lied steht bei den Kommentaren)

Lynott, Hauptsongschreiber und -texter war definitiv nicht schwul. Ich habe aber auch niemals etwas von ihm gelesen, gehört oder erlebt, was irgendwie schwulenfeindlich war. Obwohl das in der HardRock- und Kutten/Biker-Szene nicht unüblich war und ist.
Eigentlich ist der Song ein klassischer Lynott-Song, diesmal gehts um eine unglückliche Liebe. Und er ist sehr geklaut von "Dancing in the moonlight".

Auf jeden Fall bin ich gerade sehr begeistert von der ganzen Sache. Und habe jetzt noch eine Begründung mehr für meine Thin Lizzy bzw. Phil Lynott-Leidenschaft.

R.I.P.

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